Tätowierte Seelen 9

Sonntag, 22. April 2012

Tätowierte Seelen 9


Hörst du wie unsere Angst schreit, lauter als das, was wir so wünschen?
Immer weiter schwimmen wir, two lost souls in a fishbowl, und der Sprung im Glas verzerrt meinen Blick in deinem.
Gar schnell trübt das Wasser und wir ersticken immer wieder; setzen an zum Todessprung und wissen um die Luftnot auf der anderen Seite.
Ertrinken wir Hand in Hand bleibt ein ewiges Lächeln. Leben wir am Licht, liegt Gold am Ende des Regenbogens.
Du weißt, ich verzage nicht.

(ss/04.12)

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Tätowierte Seelen 8

Tätowierte Seelen 8


Auf einmal stehe ich still!
Mitten auf dem Weg. Das Blut rast noch immer durch meine Beine, etwas verwundert weiß es nicht, ob ich noch weiter laufe.
Ich starre in die nackten Bäume und merke, wie das Baby sich regt.
Um mich herum bewegt sich alles: der Strom glitzert im endlosen Sonnenschein, Vögel in der Luft und Eichhörnchen springen von Ast zu Ast.
Mein Innehalten interessiert keinen.
In Zeitlupe sehe ich mich fallen vom Mont Blanc und zersplittern noch vor der Erde. Es ist so natürlich, so einfach. Mein Echo ist dein Name, wertvoll und verborgen.... Es ist kein Zufall, nein, es war so gedacht.
Später beiße ich auf meine Lippe, bis sie blau ist.


(ss/03.12)

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Tätowierte Seelen 7

Tätowierte Seelen 7




Ich blinzele nun im Licht des Abends.
Du weißt, welche Worte mir die Augen öffnen, benutzt sie und meine Stillschreie ersticken im Vogelsang.
Mit dem Fall der Nacht ballen sich meine Hände entgegen der Schwermut und mein Kissen liegt heiß ohne Erleichterung, als Tränen mich weiter von innen ertränken.
Ich möchte rennen und hüte mich, im Wissen, es bricht mir die Beine.


(ss/03.12)

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Tätowierte Seelen 6

Tätowierte Seelen 6


Gedankenverloren stehe ich vor dem Spiegel, fürchte mich eigentlich nicht, auch wenn dahinter meine Seele poltert.
Aber schau mich an, zitternd dort, wo Tränen nun festgewachsen sind am Vulkan unserer Lügen.
Die Clownsnase fest umschlungen, rolle ich mich um sie, Knie ans Kinn, wie ein Kind in der alten Asche.
Als der Sommer kommt, dunkelt es tiefer und Schmetterlinge sterben vor der Geburt.
Am Rad drehen sich die des letzten Jahres, ohne Flügel, nur durch stürmischen Wind.
Und der Sonnenschein, der endlose Sonnenschein lässt mich nicht weinen.


(ss/03.12)

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Tätowierte Seelen 5

Tätowierte Seelen 5


Auf pudrigem Grund stehe ich mit Sand zwischen den Zehen, Venus am Abendhimmel und der Mond verwolkt neben schlagender Glocke am Meer. Ich zähle die Wellen und renne ins Rauschen, schreie deinen Namen und im Kirchturm flackert ein Licht.
Salz auf den Lippen, küsse ich deine Erinnerung und verliere meine Hände im Schwarz.
Der Strand behält mein Lachen bis zur nächsten Flut und ich treibe durch Himmel, vermenschlichte Höllenglut.


(ss/02.12)

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Tätowierte Seelen 4

Tätowierte Seelen 4




2. Version:
Als ich in den eisigen Fluß tauche, nehme ich einen Schluck vom Wasser und schmecke die Quelle, süß, ohne Umschweife.
Ich wende mich und der Strom erfasst uns wie das Mondlicht; während sie an meiner Mitte reißen, fühle ich, dass du nicht los lässt. Wenn Nähe umhüllt, schließe ich die Augen vor dem Dunkel und deiner Hand.
Als ich später Wärme finde, riecht die Luft nach der deinen und ich atme zwischen Engeln und Teufeln.
Wäre ich vernünftig, rannte ich von dir.


1. Version:
Als ich in den eisigen Fluß tauche, nehme ich einen Schluck vom Wasser und schmecke die Quelle, süß, ohne Umschweife.
Ich wende mich und der Strom erfasst wie das Mondlicht und als sie an meiner Mitte reißen, fühle ich, dass du mich nicht los lässt. Deine Nähe umhüllt uns, so schließe ich die Augen vor dem Dunkel und deiner Hand.
Als ich später Wärme finde, riecht die Luft nach der deinen und ich atme zwischen Engeln und Teufeln.
Wäre ich vernünftig, rannte ich von dir.



(ss/02.12)

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Tätowierte Seelen 3

Tätowierte Seelen 3


Die Stille, nach Abklang deiner Stimme schreit und befiehlt die perverse Verinnerlichung der Tränenflut. Sie würgt in meinem Hals und ertränkt mich in den Schlaf kältezerrüttet.
Du rennst nun und ich ziehe mich entlang, kann den Himmel nicht sehen, der Bäume Wipfel ausschlagend, emporwachsend.
Im Unterholz rolle ich mich ein, meine Arme verbergen die Angst, Tränen fließen nun.
Niemand macht sich ein Bild.


(ss/02.12)

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Tätowierte Seelen 2

Tätowierte Seelen 2

So betrachten wir uns in der Ferne mit geschlossenen Augen .... Immer wieder dein Gesicht in meinem, und du sagst du lächelst. Und mein Schrei wird lauter bevor er stirbt unter deinen verbotenen Hoffnungen. In welche Form meisseln Hämatome im Herzen? Der Schönheitsfleck auf meiner Haut, den du einst küsstest, beginnt auszuschlagen im Licht des wachsenden Mondes. Und die Versuchung singt immerfort mit Engelsstimme. 
Wenn du die Augen nun öffnest, vergisst du mich?!

(ss/ 02.12)

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Tätowierte Seelen 1

Tätowierte Seelen 1

Betäubt vom Eis der Luft und Musik, deren Worte du nicht sprichst, steige ich am alten Berg und atme freien Zug. Wie sie schwindelt, meine verdammte Seele im Fall: immer wieder Winter und du zerreisst alles, was wir hatten, spielst Lumpensammler neben mir, als ich da liege, mein Kopf auf Stein, fern des Pflasters, rede ich geschwollen (?), gewollt von meinem Schmerz und den zerschnittenen Fingern. Ja, die, die einst auf deiner Haut....

(ss/ 02.12)

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Akrobatik

Akrobatik

hoch im Zelt
rase ich
auf der Schaukel
zwischen Gedanken
umklammere
poröses Seil

hörst du den Wind?

als deine Augen
im Fall
zerissen
bleiben 
wir Menschen

zuviel voneinander
wissend


(ss 04/12)

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blast from the past

blast from the past

worte hallen
gleich
deinem schritt
in gedanken
melodien

endlosschleifend

abdruck deines körpers
in der luft
als ich dich zum letzen mal sah
mit diesen augen

endlosatmend

zerren heute hände
am buche
tränen weichen
ungeöffnet
seiten

endlosgeschrieben




(ss/04.12)

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vom Mann, der die Sonne fing oder ein Kapitel

vom Mann, der die Sonne fing
oder
ein Kapitel


als du aufschaust
und mich in der Menge erblickst
öffnet sich ein neues Leben
so, wie ein Fenster
im Nebenzimmer

transparent, die Wände
lichtdurchflutet
spielen wir
Musik in Leere

unsere Körper schweben
gleich Abdrücken in einer Luft
Schlösser, aus ewigem Stein
fallen ins Meer

an der Schwelle zum Märchen
reichen wir einander die Hand
zur Rechten ein seufzender Fels
zur Linken Frühreif glitzernd

unsere Welt.....





(ss 4/12)

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gestern sah ich deine Augen

gestern sah ich deine Augen
aus einem anderen Gesicht
schreiend mein Herz
immer wieder gegen die Scheibe klopft
wie zur Nacht heute die Eule
ängstlich ruft
als habe sie kein Heim

so nah im Dunkel
bleibst du auch dort
wo meine Hände dich fühlen
liebst durch mich hindurch
wirfst uns zum Himmel
und gemeinsam werden wir fliegen
in Ferne

vom Spiegel
dort wo dein Lächeln noch pocht
hinter Glas
einst gefangen

sprich weiter
glaubst du ich höre dich nicht?





ss/03.12

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zwielicht

zwielicht

nur ein auge
wo blumen zu blühen wagten
see unter lid
halber monde

persona
steht weiter im schatten


sinne schneiden
eng gefaltet
ein schmerz origami
weiß um schwarz

auf wegen
schieße ich löcher in den sand



ss 03/12

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