so tot

Montag, 17. Januar 2011

so tot

an asphalt
mich schmiegend
möchte ich
nie wirklich
sein

froschtot
rattentot

schlüpfe ich
weiter
unter regenbögen
bergauf
farbenzitternd
zum frühlingslied
verwartend
jahre zum tod
in augen blicken

ma main sur ton coeur



A.B. 16.01.2011

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devon (drabble)

Auf dem Weg, als mein Schatten an der Wand im Efeu hängen bleibt, wende ich kein Auge,  gehe weiter, in Gedanken dir sagend, es habe kein Ende bis der Weg sich erneut krümmt. Vögel sitzen im blauen Himmel, die Köpfe sachte zur Seite gelegt, nach Süden singend, des Winters Repertoire. Grün strotzt unverschämt aus Matsch und mein Atem raucht nicht mehr, weilst Feldfeuer erwärmen das Land; oder ist es Nebel hinter dem Schaf? Sonne drückt sich hinterwolkig vor unserem Meer, als der Ursprung aller Kopfgespräche stehen bleibt und das immerwährende ‚warum‘ sich bückt  voll Schmerz und hustet, in verqualmter Luft.


A.B. 17.01.2011

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konträrgedanken

Samstag, 15. Januar 2011

konträrgedanken

im wind
so nord
ziehen südlich
über meer 
kämpfen auf hoher see

um mich
zu finden
und die dame im café

persönliches nichts
überschäumt
cappuccino tassen

sie lacht
viel 
wissend
etwas von oben
wässrige augen
ihrer mutter
leid
als sie vergaß zu fragen

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Bild und Wort - Januar 2011

Dienstag, 11. Januar 2011

Photo: Orit Chazara


er steht
dir
nicht,
nein, ich sage
nichts

lächelnd
unter meinem herzen
trage
dich

ohne rücksicht
erstarre
ich

A.B. 11.01.2011

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ébloui par la nuit

Montag, 10. Januar 2011

ébloui par la nuit

monde
ich, sterblich
sonnenlicht
ekliptisch

la lune

nennst du dich
erblindend, mein
antlitz
sehnt zwischen sternen
umwolkt
all tag
weilst wir verdunkeln
zum grund

à coup de lumière mortelle

A.B. 10. 01. 11

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let me out

let me out

wenn du noch da bist
am Morgen
ungreifbar
zwischen meinen Tränen hängst

alles
was ich einst von dir wollte
und mehr
gabst du nicht

so füllen
leere hände bücher
am meer
tanzt mein haar

im wind
als er mich in dein land trägt
ich deine augen lese, flimmern
schweigsam weiter

lippen
schreiben jedes wort
das ich nie glaubte

denn manchmal weiß ich nicht mehr, ob es dich wirklich gibt

A.B. 6.01.2011

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Flugzeuge

Flugzeuge

schreien in
Londons
modrigen Hinterhöfen
verjahren

ich möchte Pilotin sein
allein
navigieren
durch Zeiten

mondlos
bis zum Sturz
Crescendo
ohne Musik

die Stille
unerträglich

31.12.2010

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Jahresringe

Jahresringe

Liegend am Sterbebaum
schließe ich
meine Augen
vor Ästen
gespalten

trockene Tränen
zum nächsten Jahr
so ermüdet
die Reise der Zeit
Wechsel von Tag
zu Nacht
kostet Stunden

die du verschläfst
augenflickernd sorglos
will ich Bücher erwürgen
Buchstaben
um dein müdes Lächeln biegen
clownisch grinsen
durch ein Ohr aus dem anderen schreien
in deinen Armen zittern
bis zur Ruhe
unser Atem im Einklang
auf und ab

verlorene Seelen
wandernd
im Holz

A.B. 31.12.2010



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entwendet

entwendet

Else Lasker-Schüler schreibt in ihren Briefen, eine Frau müsse einen Mann zweimal stehlen: einmal von der Welt, und einmal von sich selbst.

So denke ich
erfolglose Diebin
deinen Mantel
in der Ferne
nebliger Felder
als du vergehst
weiße Luft
zum Himmel sinkend

träume weiter
Schrift
ordentlich
sagst du
was ich hören will

verlasse den Park
eisernes Tor
klinkernd
bleibt nur
der Mond
allein 
umlichtend
Asphalt

Beim Erwachen erkenne ich dich wie so oft nicht

A.B. 31.12.2010


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im vergangenen

im vergangenen

ächtzt
unsagbar
schmerz

spiegelnd
lidrige augen
der alten

so kommt
zu nachtzeitiger stund
ein bild

vergilbt, reich
das lied
vom weißen flieder

sangst du
vater
als ich tanzte

jahre
nach deinem tode
glaubte

mein blick
fiel
in worte

fand dein silbergraues haar


A.B. 27.12.2010

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vintage eyes

vintage eyes

warum ich
in bläue schwelge
weißt nur du

mon mystère

hast du es nicht längst
durchstiegen
getreten
ins papier
gewalzt
zigaretten gewickelt
verraucht
darauf getanzt und getrunken
in den morgen

und wäre ich gestorben
so begänne heute unser leben
hinter dem spiegel
gesichtslos
fern
das meer der scherben

umdunkelt

A.B. 24.12.2010


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Nächtliche Flockentheorie

Nächtliche Flockentheorie

Blau
Variationen vom Himmel
die erste:
das Meer
in dem wir schwimmen vorm Sein

sodann
auf erdener Luft
schützt Musik allein

letzte Nacht im Traum stürzte mein Flugzeug ab
ich hörte die Pilotin weinen
doch sterben tat ich nicht


so buddel ich heute wieder
im Schnee
keine Engel
oder du
geblendet vom Kristall
lese ich Pasternak und denke
wie stetig wir gen Tode schreiten

irgendwann ist es zu spät

A.B. 18.12.2010

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Noch eine Abhandlung oder ‚I was here auf blau-gelb‘

Noch eine Abhandlung oder ‚I was here auf blau-gelb‘

ungeschlafen
verurteile ich
mein Patchwork
an Gezügeltheiten
zum Traum
durch Steppe

Worte drängeln
am Rande der Feder
und ich schneide Filme
aus längst abgereisten Böden
dort
wo Fingerkuppen platzten
Monde ihre Sorgen durchs Fenster tropften

als meine Seele alterte
in Tagesnächten
lichtlos verwilderte
kratzwollig sich wickelte
beschließend
neue Muster zu wagen

immer wieder das Wort nicht gewußt
beim Schwedenrätsel
wende ich mich

aber den Flügel des Schmetterlings verbrenn bitte trotzdem nicht


A.B. 16.12.2010

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