so bin ich

Dienstag, 29. Juni 2010

so bin ich

möchte sein
manchmal
auch nicht

im Text
Worte
jucken heute
schnecken morgen
in Gedanken

Immerlicht
deckt blendend
unruht
über Wipfeln
Sonne und Mond
streiten
tättowieren Sommer

und ich füge mich nicht

A.B. 29.06.2010

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Bild und Wort - Juni 2010


Photo: Orit Chazara

Auf Sterne treten wir
spiegeln Schwarz
Sicherheitsnadeln
biegen Wohlstand
Puppen
lächelnd in Kostümen
prunkvoll
unter Chandeliers
verputzt
die Fassade

so knote ich meine Schuhe über die Schulter,
gehe barfuß zurück auf die Straße

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Moor

Dienstag, 22. Juni 2010




Foto: Stephanie Simon


Moor

Steingrau weiß
hubbelt
durch windgemähtes Gras

braune Heide
durchtrocknet raschelnd das Moor

Ponies am Wegrand
frei bis nach Cornwall

weilst sonnenbehütet am Spazierstock
Volk auf Wegen
Landschaft nach Eiskremwagen absucht

A.B. 21. 06. 2010

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Starling

Starling

a murmuration
way above church tower skyes
a secret in the air
given, borrowed, bought or stolen

girls in white dresses on village walls
count stones of plums in the yard
desperate prayers for No.5
this year, next year, sometime, never

A.B. 19.06.2010

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hast du
mit deinen armen
in meine
vertrauen
sogleich zu nehmen
mich
um dich tretend
versohlt
drehe ich heute zigaretten
selbst
als die bunten lichter der strandpromenade erlischen
strudelt
weiter vor meinen füßen
schwarz
gischt in mein haar

so lehne ich mich nach vorne
falte im fall
hände

A.B. 17.06.2010

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Er-Warten

Er-Warten


Ich sitze im Baum
so wie damals
kratze Rinde vom Stamm
Holz duftet
neben Blüten

sehe dich

fern
bar, die Allee
Text-U(h)r Wege
nur zu mir

und als du nun endlich vor mir stehst
glaube ich es nicht

es ist Herbst

zusammen sammeln wir noch Reisig
um bald zu schlafen
am Feuer
Arm in Arm

A.B. 14.06.2010

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Aus – Zug

Montag, 14. Juni 2010

Aus – Zug

Die Nacht fällt
von mir, blättert
Einsamkeit auf Seiten um –
gekehrt mit Staub
aus deinem Haar
lockend Duft der Akazien

vielleicht waren es auch andere Blumen

und ich schleudere mich
in den leisen Tag
falle
auf, im Zug
fahrend um
mich
treiben deine lauten Gedanken
immer wieder aus dem Haus am Sonntag,
so hattest du auch heute den Frühstückstisch gedeckt

Warum kann ich bei Tageslicht nie in deine Augen sehen?


A.B. 12.06.2010, Stockholm

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gekistet

Freitag, 11. Juni 2010

gekistet

seiten gleich
perfekt
im quadrat

reihen 
benutzer freundlich
auch im stapel
grad-linig

scharf 
die ecken
geschliffen

innen
außen
un-auffällig

uni-form
und farbe

findet 
keinen platz
dazwischen


Das Morgenblatt schreibt vom Babyboom.

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Also gedenken wir

Montag, 7. Juni 2010

Also gedenken wir

im Leben
dem letzten Tag
(auf Erden)
sammeln noch Bilder
zur Montage
Augen-Blicke
lachend
getränt
unter sich schließenden Lidern

umspielen Noten
komponieren die Melodie
zum einsamsten Gedicht

aus Dunkel wird Licht
so glauben wir

A.B. 3.06.2010

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so nimmst du

so nimmst du

meine hände
drehst mich
in deine arme
hältst umschlungen
uns

eng
dein atem auf meinem haar
lächle ich
dort hin
ein kind


sodann
vermißt du
mich
den raum
die jahre

das fenster sei für dich stets angelehnt

3.6.2010

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spiegelnd

spiegelnd

aus dunkler Tiefe
mein Gesicht
im See
hoch ins All
wo es steht
allein für dich

siehst du
ich lächele 
nimm 
dreh dich nicht um
und bleibe

so finden wir Wege
auf Sternschnuppen
zur Nacht
ruhen
umsorgt vom lauen Wind

A.B. am See, 2.06.2010

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Vergißmeinnicht

Vergißmeinnicht
trotzt
nur eins bleibt
findet Weg
in das Buch
unserer Geschichte
im Traume gelesen
von deinen Lippen

allzeit verblüht zwischen Seiten

A.B. 1.06.2010

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Stumm X

Nach 800 Tagen sprichst du einmal Tod auf vielen Ebenen, verplanst die Tage deines Lebens. So verweilend am Ort, wird deine Stadt lauter, als ich durch Gassen ziehe, deine Stimme in Steinen, vom Pflaster Echo deiner Schuhe, dein Name auf Schildern, Abdruck deiner Lippen auf jedem Mund, der zu mir spricht.
Es hallt noch dein Schrei in meinem Rücken, abschiedslos.
Unser Bild gerissen von Plakatwänden, überkleistert höhnend neue Köpfe betrachten meine Suche nach Zeichen und Staub.
Sodann treibt ein Zug unsere Körper noch ferner und es vergeht eine Lebzeit bis diese Worte uns finden.

A.B. 4.6.2010

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Stumm IX

In der Ferne male ich Bilder, Menschen ohne Gesicht, deine Augen im tiefen Blau. Die Zeichen deines Namens jonglieren durch Bücher, stoßen sich, entfernt die Widmung. So trage ich den Ring, den du als erstes an mir sahst, weitgereist, graviert mit Wegen zu dir aus einem anderen Land.
Nie verband uns edles Metall, wir kratzen tiefer als in Rinde, verloren uns in Jahreszirkeln, am Abend auf der Straße noch im vollen Mond, zu groß für unsere Welt, verbrennen wir im All, im Sprung verankert, ein letztes Mal, Hand in Hand.

A.B. 2.06.2010

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Stumm VIII

Also tauschen Worte sich nur noch in Briefen, unsere Signatur von Küssen fern, Augen ergraut, wird es kälter im Raum.
Eisblau die Laken und glasige Haut atmet nicht mehr.
Aus beschriebenem Papier basteln wir Kinder, Anziehpuppen, Phantome mit erstilltem Lachen, verloren in Filmen, geschlagen an grellweiße Wand, traurige Gesichter spiegelnd, uns, projeziert vom Rad, schwarz-weiß, krank.

A.B. 1.06.2010

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Stumm VII

Kalter Rauch in der Küche, die Fenster öffnen schon lange nicht mehr. Im Kühlschrank rottet Gemüse, der Marktmann verstummt.
Die Tapete von der Wand gerissen, liebten wir uns im alten Papier, die Wände neu beschrieben.
Aus Champagnerflaschen ver-neigen sich Rosen, blättern Origami, toxisch in staubigen Falten.
Verzweiflung raßt meinen Arm über den Tisch und du bleibst stehen, in Scherben.

A.B. 30.05.2010

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