Heimkehr

Montag, 22. Juni 2009

Heimkehr


Aufeinmal

stehst du

da

am Tor


dein Lächeln

alle Zweifel

nichtend

Vögel

halten inne,

Bäume schweigen

wenn wieder -

erwacht

unver –

hofft

der Glaube

an Harmonie


getrügt vom

blitzenden

Sonnenschein

schwindet

dein Bild

gleich

einer Fata Morgana –

und ich

bleibe

allein


A.B. 22.06.09

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Verlorene Jahre?

Verlorene Jahre?


Lange schon

kannten wir

uns

‚vom Sehen‘,

sagten ‚Hallo‘,

konversierten

über Wetter und

Eintrittspreise –

nie hatten wir

gesprochen

miteinander,

als Dein Blick

mich ins Auge

traf –


so sah ich

deine Hände,

erkannte

deine Stimme,

es zuckte

ruckte


und eine schöne Geschichte begann.


A.B. 18.06.09

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im Körper

im Körper


zehrend

nach Halt

und zarter Hand

auf durchsichtiger Haut

wenn Knochen

drohen

zu zerbrechen


in fragiler Schale

kommt Hege

nur von Dir

in mir

gemindert

Lust und

Willen

zum Kampf

ums Sein


so kalt

wird die Seele

zu alt

so schnell

im Karussell

des Widerspruchs

im Inneren

ver – zweifelt

Verlangen nach

Wärme

im Leben

unserer Zweisamkeit.


A.B. 11.06.09

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oft

oft


schnürt Angst

meine Gedanken

zu


noch heute

starren Augen

besessen

durch das Dunkel


betend

zugepresst

die Lippen

gehe ich

hinaus

aus meinem Körper

lasse dir

den Schmerz


noch heute

begraben

in deinen Trümmern

alles

das du mir einst nahmst

beschmutzt

bis ins Grab


A.B. 17.06.09

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Bild und Wort 5

Dienstag, 16. Juni 2009

Photo: Orit Chazara


von Zeit gekleidet

ziehen wir

aller Augen

an

im Vorbei


unberührt stets

verbleibend

blass und kalt

allein

mit uns


schämend

abgewendet vom

Leben

genadelt im

Rückrad

nicht mehr

gezeichnet von

Prada, Gucci oder Lagerfeld -

benäht durch

Kinderhände


zu steiff

für den Laufsteg

entpuppt

schwesterlich

hinter Vitrienenglas


16.06.09


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krank

krank


ohne Glauben

spricht Zuversicht

aus meinem Mund

in den Deinen


verwandt entfernt

lächelt nervöse

Unbeholfenheit

in mein Gesicht


die Zeit verkrampft

in meinen Zügen

schleicht

...


Lider legen sich

und Augen sehen

ungesprochen

Wahrheit in Lügen


A.B. 16.06.09

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Im Kleinen wie im Großen

Montag, 15. Juni 2009

Im Kleinen wie im Großen


Zugenäht

aus Macht

willkürliche Nadel

geführt

obsessiv

von Hand gegen

Menschlichkeit

mit Fäden

gesponnen im Schwarz

der Lüge


die Vielfalt

des Lebens,

der Sinne

vergewaltigt

erdrückt

fern vom Licht

polstert Egoismus

die Angst


immer wieder

Flicken

über poröse Fetzen

des Widerstandes –

rissig

bleiben die Lumpen

A.B. 09.06.09

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Flötenstunde

Flötenstunde

Tief versunken

andächtig grübelnd,

den Kopf vergraben

im Hexenmeisterbuch

sitzt du in Mutters Küche.


Zum Flötespielen

keine Lust - eine Eule

willst du beschwören heute.

Geschlossene Augen,

ausgespreizt die Arme,

dreimal gerufen

den Schrei des Vogels,

still der Raum -

gespannte Sinne.


„Oh nein“ rufst du,

„An die Feldmaus soll man auch noch denken!“


Erneut praktiziert

dein Abrakadabra –

wieder bleiben Lüfte leer.

Nun spielst du Flöte,

im Duett mit Mutter

„Alle Vögel sind schon da“

und dann

ganz plötzlich,

hocherfreut,

verkündest du,

grad vorbeigeflogen sei

dein Zaubereulentier.


A.B. 08.06.09

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gliding



gliding

in straight line
an arrow
without speed
dreaming along
through the waste
land of my life
whilst sun
is burning
holes
into the air
around me

no-clouds
pressing onto
my soul
dust stays
behind
settling
in the sand
filtered
from my blood

no-flowers
enrobe
my body’s
wishes

I am gliding
away
into another
land.

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im Käfig

Montag, 8. Juni 2009

im Käfig

 

Wohlig

einst

unter flaumigem

Flügel

geborgen –

verkümmert nun

meine Federn,

verlernten

sicher

das Fliegen.

 

A.B. 8-6-09

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nichts als Gefühle

Donnerstag, 4. Juni 2009

nichts als Gefühle

reiβen

durch mein

Inneres

lassen

meine Hände

beben

in Erinnerung

deines geschriebenen

Wortes

nie gesprochen

verbrannt

auf meiner Seele

das Feuer

geschürt

von deinem Schweigen

lodernd

trotz alle meiner Tränen

so hast du mich nie gesehen –

im Paradis des Nordens

A.B. 04.06.09


http://www.youtube.com/watch?v=OPSIJa0ZUCk


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Tanz Pest von 1518

Tanz Pest von 1518

 

Sommers Hitze

lieβ

Kopfstein glühen

als Frau Troffea

aufeinmal

begann und

ihr Tanzbein

schwang.

 

Tag und Nacht

ohne Verzagen

auf Strasbourgs

Plätzen und Gassen,

Hitze und
wirrer Elan

zog heran

Mann und Frau,

auch Kinder

schon bald.

 

Sie tanzten und

tanzten

wie besessen

aus Hunger,

Ekstase oder

getrieben von

‚St Antonios Feuer‘.

Ergotism, oder vielleicht

Manie – leider, zu wissen

ist es nie.

 

Hunderte

in Rock und Hose,

ohne Schuh doch

mit Angst und Verzweiflung,

wirbelten sich

in den Tod hinein.

 

Das Grauen

damals unverstanden,

gefördert noch, mit

Musik und Tanzhallen,

ist auch heute ein Rätsel

doch man macht sich Gedanken.

 

A.B. 1.+2. Juni 2009

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Triologie française

Dienstag, 2. Juni 2009

Liberté


Gestern

in Alltagsbooten

durch Menschenmeere

kämpfend

im Algenwasser

verschlungener

Einheitsfische

 

Heute

schmerzen Seelenkratzer

dünner

Schorf zerplatzt

Wunden bluten

blau-dunkel

Quellen aus

ertrunkenen Tiefen

 

 

Morgen

trage

ich Trauer um

Gestern

zerpflücke das

Heute

schwimmend

gegen den Strom

 

befreit


 A.B. 24.+25.05.09


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Egalité

 

Mont Blanc

hoch

um steinige

Erinnerungsgipfel

grell-weiβe

Sehnsuchtshöhe

Schneeverwehungen

unserer Seelen

vereint im Hier

existieren wir

nur, wo das Heulen

des Windes,

pure Luft

die Sinne

verwirbelt

 

im Tal

kristallisiert

ewiges Eis

Distanz

 

uneben


A.B. 27.05.09


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Fraternité

 

Für Audley Montgomery Archdale

 

Rote Wüste

meines jungen Lebens

traf Dich –

Dein weises Bestreben,

Licht

mir zu geben

auf Wegen durch

ein friedvolles Land.

 

Väterlich leitend

meine Hand

hoffnungstragender Stimme

spülten Deine Worte

über den rauhen Sand

meiner Gefühle.

 

Zusammen gingen wir

ein Stück des Weges,

dann lieβt Du mich fliegen –

blau, weiβ, rot ein Schmetterling –

mein ewiger Dank verbleibe hier.

 

A.B. 29.05.09

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All – Beginn

All – Beginn

 

Vorm Schlaf

sortieren wir

Gestirne

gezeichnet auf

dein Kind

unter meiner Haut

 

Schreie

dunkelroter Morgen –

Glut

tränken

Sterntalers Kleid

 

empfangen

 

weltliche Dreier –

Konstellation

 

 

A.B. 28.05.09

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Weiβ

Weiβ

 

Vögel und Bäume

verstummt

vor dem Fenster

 

du kratzt dich

an der Nase

zeichnest Linien

mit der Gabel

ins gestärkte

Tischtuch

 

ich denke

an

Skiurlaub

 

als du aufstehst

und gehst

ohne es zu sagen

erbleichen

Chamäleonhände

Farbe des Stoffes

 

du hast deine

Serviette nicht

gefaltet

 

Wer gibt dir das Recht?

 

A.B. 26.05.09

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Glockenblumen

Glockenblumen

 

Sonntags

läuten Glocken

für dich –

noch einsamer

machen

sie mich

 

dort

 

rupfend

am Unkraut

meiner Seele

wässern Tränen

Kränze

aus

Vergiβ-mein-nicht

 

A.B. 25.05.09

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