ent-zwei

Dienstag, 6. Oktober 2009

ent-zwei

nie
nein nie
wolltest du
mich zer-nehmen
fragil
glasskugelgleich
in deine Hände
legte ich mein Alles
und brach

meine junge Asche
bliest du in den Wind
über unsere Stadt
und bliebst
allein

im Grau
verblühten Tagesjahre
wir lachten in die Ferne
weinten vorm Spiegel
und schrieben unsere Tränen
im Dunkel eigener Meere
erschöpfend nah am gleichen Grund

als unsere Boote aneinander vorbeifuhren
streifte meine Hand die deine
und wir hielten
kurz
nur kurz
bis Fluten erneut uns trennten

doch heute
sprechen wir
mit gleichen Worten
sieben Sekundenmomente
aus dem nassen Sand
unter der See
und lauschen einander
im Muschelgeflüster
unsere Stimmen perlmutten vereint

A.B. 06.10.09

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