Vom Mond

Dienstag, 19. Mai 2009

Vom Mond

 

Des Abends auf einer Radeltour

fragst du nach Oma

sie starb einige Wochen zuvor:

„Wo ist sie denn jetzt?“

möchtest du gerne wissen,

„Weit weg und doch nah.“

Ich möchte es nicht erklären müssen.

 

Du schaust auf den Mond,

schon am Abendhimmel –

vielleicht bleib ich verschont,

heute vom Fragengewimmel.

Du winkst eifrig ins Licht,

doch hälst bald inne,

denn du weiβt ja nicht,

ob Oma, Goldfisch und Hund

sich vertragen,

ob sie wohl auch genug zum Essen haben.

„Sie haben es schon schön dort,

sind bestimmt alle glücklich,

schau genau hin,“ sag ich

und du lächlest hinauf –

nun ganz zuversichtlich.

 

A.B. 10.05.09

 

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