Mondschaukel
in den Straßen
Donnerstag, 22. Oktober 2009
die Länder
offen – bar
Freitag, 16. Oktober 2009
Lichtnot
Herbst
Dienstag, 13. Oktober 2009
Herbst
Wenn du wüßtest,
dass in meinem Garten
ein Baum, auf dessen
jedem Blatt
dein Name steht,
würdest du kommen
zu sammeln,
was am Boden liegt,
ein Buch zu binden
im Goldschnitt
unserer Geschichte
so schwerelos
es in meine Hände legen?
Im Wind
dein Rücken
herbstlich
mein Auge
gefüllt
mit Regen
A.B. 13.10.09
Halt
Halt
das Schwarz
hinter meinen Augen
tropft weiter
nach innen
unten
malt ölig
teerig
durch meinen Körper
und fließt
skrupellos
aus meiner Feder
Halt nur
am Papier.
A.B. 12.10.09
Buchstabenleere
Sonntag, 11. Oktober 2009
Buchstabenleere
du
einst König
unserer Worte
sprachst
erstickende Silben
für dich
zum Trotz
gegen mich
und mein Atem stockte
als du erneut
einen Buchstaben nahmst
aus der Hoffnung
A.B. 11.10.09
entblößt
entblößt
fällt
am Rande der See
durch mein Kratzen
die Haut
einst von dir
geliebt
in Schuppen
so weit
vorzudringen
beheimatet auch
eine neue Schicht
deinen Atem
Weiterriss birgt
Blut unter Nägeln
berührt
zutiefst
A.B. 11.10.09
vom Reisen
Freitag, 9. Oktober 2009
verbunden
Donnerstag, 8. Oktober 2009
verbunden
verwundert
Mittwoch, 7. Oktober 2009
verwundert
tragen Fragen
an sich
um sich
in sich
keine Antworten
Gespinste
walten
oder nicht
wirbeln
verwindet
im Sonnenlicht
funkelnd
die Träume der Nacht
ab und an
wenn Wolken ziehen
A.B. 07.10.09
ent-zwei
Dienstag, 6. Oktober 2009
ent-zwei
nie
nein nie
wolltest du
mich zer-nehmen
fragil
glasskugelgleich
in deine Hände
legte ich mein Alles
und brach
meine junge Asche
bliest du in den Wind
über unsere Stadt
und bliebst
allein
im Grau
verblühten Tagesjahre
wir lachten in die Ferne
weinten vorm Spiegel
und schrieben unsere Tränen
im Dunkel eigener Meere
erschöpfend nah am gleichen Grund
als unsere Boote aneinander vorbeifuhren
streifte meine Hand die deine
und wir hielten
kurz
nur kurz
bis Fluten erneut uns trennten
doch heute
sprechen wir
mit gleichen Worten
sieben Sekundenmomente
aus dem nassen Sand
unter der See
und lauschen einander
im Muschelgeflüster
unsere Stimmen perlmutten vereint
A.B. 06.10.09
des Nachts
des Nachts
liegend
gleite ich
hinein – hinaus
die Welt
ein Brett
Holzmaserungen
auf meinem Gesicht
Jahreskreise
und rund
der Mund
schreiend
unter
Ruhe
A.B. 26.09.09
Schritte
Schritte
umklammernd
die Feder
sammelt Papier
die Tränen der letzten Nacht
Worte verschwimmen
in Erniedrigung
wo Ehrlichkeit
verlächerlicht
durchs Nachtlicht trat
und Lider über müde Augen kratzten
als ich dir das Haar aus dem Gesicht strich
bevor ich ging
ohne über meine Schulter zu schauen...
A.B. 26.09.09
Schienen
Schienen
verloren
in den Städten
vergeben
Momentruhen
an falsche Gesichter
unverstanden
zersäge ich mich
vor euren Augen
und ihr lächelt
erniedrigend
durch mich hindurch
so bewege ich Beine
schlucke Asphalt
Teer tapeziert Lungen
und unechte Ruhe
legt sich
um meine Hände
die von Lippen diktiert
zeichnen
an fremden Orten
östlich
wo Heimat herkam
Ursprung
bebaut abgerissen
im Treiben
allein
A.B. 26.09.09