Vom Mond
Des Abends auf einer Radeltour
fragst du nach Oma
sie starb einige Wochen zuvor:
„Wo ist sie denn jetzt?“
möchtest du gerne wissen,
„Weit weg und doch nah.“
Ich möchte es nicht erklären müssen.
Du schaust auf den Mond,
schon am Abendhimmel –
vielleicht bleib ich verschont,
heute vom Fragengewimmel.
Du winkst eifrig ins Licht,
doch hälst bald inne,
denn du weiβt ja nicht,
ob Oma, Goldfisch und Hund
sich vertragen,
ob sie wohl auch genug zum Essen haben.
„Sie haben es schon schön dort,
sind bestimmt alle glücklich,
schau genau hin,“ sag ich
und du lächlest hinauf –
nun ganz zuversichtlich.
A.B. 10.05.09
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